Die Rheinländer sagen „Jede Jeck es anders“ – eine schöne Umschreibung für die Vielfalt der Menschen, aus der sich gleichzeitig Respekt im Umgang mit anderen und ihrer Andersartigkeit ergibt. Auf gut rheinisch: „Levve un levve losse“, leben und leben lassen. Ein liberales Weltbild, das auch abseits des Rheinlands viele Menschen prägt – und da schließe ich mich persönlich sehr gerne ein.
Integraler Bestandteil dieses Weltbilds ist die Freiheit des Individuums. Und was diese Freiheit ausmacht, ist eine persönliche Frage. Es müssen nicht immer die großen Dinge sein. Oft sind es auch scheinbare Kleinigkeiten, die emotionalisieren. Und dazu gehört auch: Menschen haben durchaus das Recht, Dinge zu machen, die andere für falsch oder seltsam halten, solange sie damit anderen nicht schaden. Frei nach Immanuel Kant, der schon vor fast 200 Jahren sinngemäß sagte „Die Freiheit des Einzelnen endet dort, wo die Freiheit des anderen beginnt“.
Für mich ist es Bestandteil meines Wertesystems, dass andere in diesem Sinne und in diesen Grenzen ihren Weg nach ihren Vorstellungen gehen können – frei nach dem Motto „Have it your way“. Und dieses „Have it your way“ war auch ein wichtiges Element meiner Entscheidung für die Übernahme meiner aktuellen beruflichen Aufgabe:
Seit mehr als 50 Jahren ist „Have it your way“ mehr als nur der Slogan der globalen Marke Burger King. Und dabei geht es nur vordergründig um die Möglichkeit, dass Gäste sich ihren Burger nach ihren Wünschen zusammenstellen können, also beispielsweise ohne Mayonnaise und dafür mit doppelt Tomaten – oder umgekehrt. „Have it your way“ ist inhaltlicher Leuchtturm, kultureller Anker und definiert den Umgang miteinander, in der Einräumung persönlicher Freiheiten und der uneingeschränkten Akzeptanz von Diversität. Im Team Burger King Deutschland arbeiten rund 100 Nationen miteinander, eine enorme Bandbreite an kultureller Vielfalt.
Gerne verpflichte ich mich auch in meiner beruflichen Rolle diesem Leitgedanken des „Have it your way“. Und dazu passt es dann gut, dass wir – innerhalb der Unternehmensgruppe, aber auch innerhalb der Systemgastronomie in Deutschland – eine Vorreiterrolle in der Vielfalt des Angebotes haben, wenn es um einen wichtigen Bestandteil geht: Burger King bietet in Deutschland nahezu das komplette Sortiment wahlweise auch mit pflanzenbasierten Produkten an. Kundinnen und Kunden können also beispielsweise frei entscheiden, ob sie ihren Whopper klassisch mit Beef oder alternativ mit einem pflanzenbasierten Patty haben möchten.
Das ist schon einige Zeit so. Gleichzeitig haben wir aber festgestellt, dass viele Menschen eine falsche Vorstellung von pflanzenbasierten Produkten haben, und diese als Option nicht in Erwägung ziehen. Das hängt vor allem auch damit zusammen, dass „Fleischersatzprodukten“ noch immer das Image labbriger und fader Tofu-Bratlinge anhängt. Doch das ist lange vorbei: Burger mit Plant-based Pattys schmecken wirklich gut – und darauf kommt es ja vor allem an, wenn man einen Burger essen geht.
Vor diesem Hintergrund haben wir entschieden, es unseren Gästen noch einfacher zu machen und einen Anreiz dafür zu schaffen, pflanzenbasierte Produkte auszuprobieren. Burger King Deutschland hat heute kommuniziert, dass der Verkaufspreis der plant-based Varianten jeweils 10ct unter das Fleisch-Produkt abgesenkt wird, um hiermit das Kennenlernen und vielleicht auch Liebenlernen einer anderen Produktvariante zu erleichtern.
Ich persönlich bin sehr gespannt darauf, wie dieser Vorstoß von den Gästen angenommen werden wird und welche Rückmeldungen wir erhalten werden. Für mich persönlich ist es wichtig, dass wir als eine der führenden Marken in der deutschen Gastronomie unseren Kundinnen und Kunden diese Option nahebringen. Und genau darum geht es, um das „Nahebringen“ – nicht um Bekehren und nicht um einen erhobenen Zeigefinger. Jeder kann, keiner muss. Wer es zu seinem Weg macht, gelegentlich, oft oder immer die pflanzenbasierte Variante zu essen, ist ebenso willkommen, wie diejenigen, die ausschließlich bei Beef oder Chicken bleiben. Have it your way!
Diese Initiative entspricht meinem Verständnis von unternehmerischer Verantwortung, die ich staatlichen Zwangseingriffen in persönliche Ernährungsvorlieben der Menschen eindeutig vorziehe. Und damit schließt sich der Kreis, denn das ist genau das, was man im Rheinland meint, wenn man „Levve und Levve losse“ sagt.
Es ist einen Versuch wert und jetzt schauen wie der Kunde sich entscheidet?
Neue Ideen haben immer eine Chance verdient.
Jeder hat die Wahl👍 und die Optionen tun gut!
Der Markt entscheidet mit.